Über deinen Spitznamen, du seist der 'Popstar der Paralleluniversen-Forschung', kannst du eigentlich nur schmunzeln. Natürlich bist du einer der führenden Physiker in diesem Gebiet, sodass der Vergleich nicht ganz falsch ist. Doch du weißt auch, dass deine Forschung nichts wäre ohne deine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
Früher hast du dich mit deinen Kollegen noch darüber gestritten, ob es Paralleluniversen gibt oder nicht. Nach deiner Theorie gibt es vier Arten von Paralleluniversen, schwindelerregend groß und ineinander geschachtelt wie russische Puppen. Und nun, seit dem Auftauchen der Schwachstellen, ist zumindest dieser Teil deiner Forschung bewiesen. Das, wonach du und dein Team seit Jahren gesucht habt, ist euch einfach in den Schoß gefallen. Nun sind es genau jene Schwachstellen, die euch Rätsel aufgeben. Immerhin habt ihr euch bisher nur mit der theoretischen Möglichkeit der Existenz von Multiversem beschäftigt - jedoch nie mit der Möglichkeit eines Durchgangs. Und schon gar nicht hättet ihr damit gerechnet, dass es solche Ausmaße annehmen würde.

Wenn man an die Auswirkungen der Schwachstellen denkt, kommt man wahrscheinlich nicht als erstes darauf einen Astrophysiker nach seiner Meinung zu fragen. Immerhin haben die physikalischen Grundlagen der Erforschung von Himmelserscheinungen wenig bis gar keinen direkten Kontakt zu den neuen Phänomenen auf der Welt. Doch das ist natürlich zu kurz gedacht, immerhin hast du nicht nur ein tiefgehendes physikalisches Verständnis, sondern darüber hinaus natürlich auch vertiefte Kenntnisse über angrenzende Fragestellungen wie die Entstehung von schwarzen Löchern, Gravitationsdynamiken und physikalischer Kosmologie. Wobei du bei Letzterem zumindest anerkennender Weise deinen Hut vor Charles Perez zücken musst, der in diesem Gebiet wohl fast schon eine Koryphäe ist. Bist du doch sonst eher dem theoretischen Ansatz gefolgt, erweist sich für dich jedoch gerade die beobachtende und prüfende Arbeit in dieser Notsituation als besonders spannend.

Während man dir früher als Streber das Leben schwer gemacht hat, wirst du nun als einer der vielversprechendsten Jungwissenschaftler in Amerika gefeiert. Deinen Doktor in Biologie hast du bereits mit 23 Jahren gemacht und seitdem lehrst du nicht nur an der UW, sondern hast - fast schon nebenbei - noch weitere Doktortitel in Chemie, Biochemie und (fast zum Scherz) Politik erworben. Deine Artikel in rennomierten Fachzeitschriften sind vielzitiert, allerdings auch heftig umstritten. Denn das ist wohl das wirklich besondere an dir: Du gehst niemals den Weg des geringsten Widerstandes, sondern vertrittst mit Vorliebe auch mal etwas unkonventionelle Ansichten. Nicht immer aus voller Überzeugung, sondern vielmehr um zu sehen was aus dem dadurch angestachelten Gedankenkarussell wird. Und so wirst du auch in diesem Kolloquium durch dein Genie und deine unkonventionelle Herangehensweise glänzen.